Treffpunkt: Landschaft des Lichts. Genauer gesagt, rund um die Puerta de Alcalá, die im Jahr 2023 ihren 245. Geburtstag feiert. In der unmittelbaren Umgebung erwarten uns zahlreiche Restaurants, viele davon mit eigener Terrasse, und bilden eine kulinarische Hochburg im Herzen der Stadt.
Mitten auf der Plaza de la Independencia neben dem Retiro-Park steht an der einstigen Straße nach Alcalá de Henares eines der ehemaligen fünf königlichen Tore, die den Zugang zur Stadt ermöglichten. Das auf ausdrücklichen Wunsch von Karl III. erbaute heutige Tor steht hier seit 1778 und ersetzte auf dessen Geheiß ein früheres Tor aus dem 16. Jahrhundert. Der klassizistische Bau, der an einen römischen Triumphbogen erinnert, ist ein Werk von Francesco Sabatini und weist fünf Öffnungen auf. Vier auf dem Fries einer der beiden Fassaden sitzende Kinder verkörpern die vier Tugenden Besonnenheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Tapferkeit, die der Monarch dem Madrider Volk für schwere Zeiten nahelegen wollte. Heute ist die Puerta de Alcalá Teil der zum UNESCO-Welterbe erklärten „Landschaft des Lichts“. In den 1980er-Jahren besangen Ana Belén und Víctor Manuel das Tor in einem bekannten Song: „Hier steht es und sieht zu, wie die Zeit vergeht". Aber auch andere Dinge, die in seinem Umfeld passieren ... darunter die neuen kulinarischen Trends in den umliegenden Restaurants.
Veröffentlicht im esMADRIDmagazine im Januar 2023
Plaza de la Independencia, 4. RETIRO. Tel. 91 435 16 66
Seine Terrasse gehört zu den lebhaftesten und mondänsten Draußenlokalen Madrids und ist Treffpunkt von Gästen aus aller Welt mit Lust auf eine schöne Aussicht - direkt auf die Puerta de Alcalá - und gute Küche. Die sommers wie winters klimatisierte Terrasse ist eine Erweiterung des Angebots des innen liegenden Restaurants Kitchen, das eine offene Küche und eine Cocktailbar mit ausgezeichneten, der Jahreszeit entsprechenden Produkten kombiniert. Hier, zwischen unverputzten Ziegelwänden, dreht sich alles um Gerichte vom Grill (Filet vom Wolfsbarsch aus Wildfang, Lende vom galicischen Rind mit Gänseleber, iberische Schweineschulter ...) und andere Köstlichkeiten (Austern, Kaviar, roter Thunfisch-Tartan aus traditionellem Almadraba-Fang), die sich gut als gemeinsamer Snack für eine Gruppe von Gästen eignen. Für Naschkatzen empfiehlt sich das Banofee aus Bananen, Schokolade und Passionsfrucht.
Alfonso XII, 6. BANCO DE ESPAÑA / RETIRO. Tel. 91 522 07 31 / 91 532 35 96
Das klassische Madrider Lokal gegenüber dem Retiro-Park- heute unter der Leitung von Elisabeth Horcher, der Enkelin des Restaurantgründers Otto Horcher - hat gerade seinen 80. Geburtstag gefeiert und dürfte Freunde der guten Küche nicht enttäuschen. Besonders in den wärmeren Monaten des Jahres lockt die Speisekarte mit Vorspeisen wie Consommé mit Sherry, Hering in Sahne mit Kartoffelpuffer oder Gazpacho mit Hummer und Lachsrogen. Zu den Markenzeichen des Hauses gehören gegrillter Steinbutt aus Wildfang, Rebhuhn à la prensa, Rehrücken oder, um ein Dessert zu nennen, der berühmte Baumkuchen, der ähnlich wie ein Carpaccio in hauchdünne Scheiben geschnitten und mit heißer Schokolade, Vanilleeis und Sahne serviert wird. Der Weinkeller des Hauses ist eine wahre Schatzkammer für Weinliebhaber.
Claudio Coello, 10. RETIRO. Tel. 679 054 746
Andrés Madrigal war einer der Hauptakteure hinter dem Erfolg der Madrider Gastronomie in den späten 1990er-Jahren. Die Rückkehr des Spitzenkochs in die Metropole ist eine höchst erfreuliche Nachricht, präsentiert er doch ein völlig neuartiges Angebot in Form der mexiterranischen Küche, in der sich die Aromen Nordmexikos und der Pazifikküste mit anderen, eher hierzulande beheimateten Geschmacksnoten mischen. Eine reinrassige Kreuzung, die sich in Gerichten wie gegrillten Jakobsmuscheln mit Chimichurri, Tacos vom Spanferkel aus Sepúlveda mit Pibil, Guacamole und Xnipe oder Choriqueso mit Txistorra-Wurst, Tequila und Weizentortillas äußert.
Alcalá, 54. BANCO DE ESPAÑA. Tel. 620 886 782
Marinierte Miesmuscheln, Ochsenschwanzpastete, Ratatouille mit Spiegelei (2 Dotter) mit perfekter Konsistenz, gegrillter Seehecht mit sautiertem Gemüse und Schinkenpuder, Federstück vom Schwein und über der Flamme sautierte Shiitake-Pilze … Na, Hunger bekommen? Dann nichts wie hin in dieses Restaurant, dessen wichtigstes Anliegen der maximale Genuss seiner Gäste ist. Das Lokal zwischen Puerta de Alcalá und Plaza de Cibeles verfügt über mehrere Räumlichkeiten, darunter zwei Terrassenbereiche, auf dem man in aller Ruhe die besten Rezepte der Madrider Küche - zeitgemäß aufgepeppt - genießen kann. Im Anschluss an das Abendessen gibt es immer DJ-Livemusik.
Alcalá, 55. BANCO DE ESPAÑA. Tel. 91 297 71 41
Frisch gezapftes Bier, Vermouth und Wein! Dem Angebot des Bareto kann man nicht widerstehen. Dreh- und Angelpunkt sind hier die Marmortheke und die Terrasse, die den Charme der alten Madrider Bierstuben wieder aufleben lassen. Eine Hommage an die altbewährte Bar um die Ecke mit einer einfachen, aber sättigenden Küche. Seine Stargerichte sind Torreznos (knuspriger Schweinespeck), Patatas Bravas (frittierte Kartoffelecken mit würziger Sauce) und Kombinationen mit salzig und in Essig eingelegten Sardellen.
Serrano, 1. RETIRO. Tel. 651 55 50 00
Eine urige Taverne, die der traditionellen spanischen Küche Tribut zollt. Das farbenfrohe Dekor mit handgemalten Bildern und Azulejos-Fliesen strahlt eine gewisse Flamenco-Atmosphäre aus und verleiht dem ganzen noch mehr einheimischen Touch. Auf der Speisekarte stehen frisch zubereitete Tortillas, knusprige Kabeljau-Bällchen und goldbraun gebackene Tintenfischstreifen.
Plaza de la Independencia, 6. RETIRO. Tel. 664 864 322
Eine hervorragende Weinbar mit über 3.000 Weinsorten in ihrem Keller und 120 glasweise ausgeschenkten Weinen. Zu seiner umfangreichen „flüssigen“ Karte gesellt sich ein Speisenangebot in Form köstlicher Kleinigkeiten (Brioche mit Butter, Bäckchen vom iberischen Schwein und Kaviar, Garnelen-Tintenfisch-Salat, Salat mit Thunfisch aus Santoña) unter der Leitung von Küchenchef Juanjo López.
Plaza de la Independencia, 10. RETIRO. Tel. 91 088 93 30
Eine Reise zu den Wurzeln des afrikanischen Kontinents und all den Schätzen, die er zu bieten hat. Aus der offenen Küche kommen wunderbare Geschmackserlebnisse und Konsistenzen auf in Stammesoptik gestalteten Tellern und Platten. Chingulugulu-Lasagne, Bock-Tatar mit wilden Blaubeeren oder Aloe-Vera-Ceviche sind nur einige seiner wichtigsten Gerichte nach hierzulande unbekannten Rezepten.
Plaza de la Independencia, 5. RETIRO. Tel. 91 138 26 84
Traditionelles Handwerk am Herd erwartet den Gast in diesem Restaurant. Seine Terrasse ist mit über 200 Kakteen bestückt, die Decken seiner Innenräume sind mit Huichol-Kunst verziert, seine Küche bietet Einblick in die Zubereitung einer Tortilla und ein goldenes, verglastes Regal enthält über 300 Sorten Mezcals und Tequilas. Ananas-Skulpturen aus Michoacán sorgen für fröhliche, farbenfrohe Akzente. Das alles vermittelt das Gefühl, man befinde sich mitten in Mexiko, wozu auch der sensationelle, mit Eichen- und Kirschholz befeuerte Grill für Fleisch- und Fischgerichte beiträgt.
Alcalá, 63. BANCO DE ESPAÑA
Willkommen in den 70er-Jahren! Wer durch die Tür des Le Club tritt, fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Das Restaurant ist ideal für Liebhaber der Japan-Fusionsküche, aber auch für Nostalgiker, die sich hier wie in einem vor 50 Jahren angesagten Trendlokal fühlen werden. Ein eleganter Retro-Laden im Art-déco-Stil, der mit einzigartigen Gerichten (Nigiris, Poke Bowls, Reis- und Nudelgerichten) unterhaltsame Nachmittage und Abende in toller Atmosphäre mit Cocktails und guter Musik bietet.