Tabita Rezaire. Kürbisnebel

Vom 8. Oktober bis 12. Januar 2025 präsentieren die Stiftung TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary und das Thyssen-Bornemisza-Nationalmuseum erstmals eine Einzelausstellung der französischen Künstlerin Tabita Rezaire. Das Projekt besteht aus den beiden großen Installationen Des/Astres und Omi: Yemoja Temple (2024), 

Die in Französisch-Guayana beheimatete Tabita Rezaire ist eine vielfältig tätige Künstlerin und Aktivistin, die sich mit den Schnittstellen zwischen Technologie, Spiritualität, Entkolonialisierung und Heilung befasst. Zu sehen waren ihre Arbeiten u. a. in Einrichtungen und Museen wie der Tate Gallery of Modern Art und der Serpentine Gallery (London), im MoMA und The New Museum (New York), im Museum of Contemporary Art (Chicago), im Gropius-Bau (Berlin), in der Kunsthal Charlottenborg (Kopenhagen) und in der Kunsthal Aarhus.

Die von Chus Martinez kuratierte Ausstellung mit dem Titel Nebulosa de la Calabaza (Kürbisnebel) umfasst zwei kürzlich geschaffene Installationen. Des/Astres, eine von TBA21 und der Louis Vuitton Foundation koproduzierte Installation, erinnert an die «Tukusipan»-Bauten der Wayana und deren «Maluwana» (Haushimmel) - ein Treffpunkt für Versammlungen, Feste, Austausch, Kommunikation und Zusammenarbeit. Das als digitaler Himmel unter das Dach des Carbet projizierte Begleitvideo analysiert die astronomischen Traditionen des Amazonasgebiets und die strategische Position von Französisch-Guayana im Rahmen der globalen Herausforderungen zum Thema Weltraum sowohl mit Bezug zur Erde als auch im extraterrestrischen Bereich.

Die immersive Installation OMI: Yemoja Temple bezieht sich auf die Orisha Yemayá, den Muttergeist der Flüsse und Ozeane, ein Symbol für Ursprung und Fortdauer des Lebens. Die Arbeit entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Tabita Rezaire, dem Künstler und Architekten Yussef Agbo-Ola und den Biologen Alex Jordan und Anja Wegner vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie. Als Resultat einer Forschungsreise der vier Beteiligten nach Tansania zur Untersuchung der Flora und Fauna des Tanganjikasees erforscht das Werk das Zusammenfließen von Biologie und Spiritualität rund um das zentrale Motiv Wasser. Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit der Schering Stiftung und TBA21.

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Performances, Workshops, Gesprächsrunden und weiteren Angeboten unter Mitwirkung lokaler Künstler und Akteure sowie international renommierter Experten und Denker. Parallel zur Ausstellung erscheint eine digitale Publikation.

Bildnachweis:

• Tabita Rezaire [Amakaba] x Yussef Agbo-Ola [Olaniyi Studio], Omi: Yemoja Temple, 2024, Installation für die Ausstellung Omi Libations in der Schering Stiftung, Berlin. Foto: © Jens Ziehe
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