Im Rahmen des offiziellen Teils des Festivals PHotoESPAÑA 2024 zeigt das Teatro Real vom 1. bis 22. Juli eine Ausstellung rund um die große, bislang unbekannte Leidenschaft des berühmten italienischen Komponisten Giacomo Puccini für die Fotografie.
Zu diesem Hobby, einem Schlüsselelement für das bessere Verständnis seiner Person, kam Puccini um 1894, als sich die Fotografie unter begeisterten Amateuren verbreitete. Puccinis Werke enthalten Passagen von stimmungsvoller Lyrik mit der Natur als Protagonist, während die menschliche Figur als kleine Silhouette in der Landschaft in den Hintergrund rückt. Alle Fotografien sind gut abgestimmte visuelle Kompositionen, die den Arbeiten befreundeter Maler ähneln, stets aber eine persönliche Note besitzen.
Bei seinen Aufenthalten außerhalb Italiens war Giacomo Puccini fasziniert von Orten wie New York, dessen Stadtbild und großen Brücken oder Ägypten mit seinen Landschaften, Menschen und Bauwerken. Alltägliches weckte seine Neugierde.
Auf vielen der Fotografien ist Puccinis Schatten zu sehen. Allerdings nicht als undefinierbare Gestalt, sondern als männliche Figur mit dem allgegenwärtigen, leicht schief sitzenden Hut des Komponisten, der als sein Markenzeichen in die Geschichte einging. Alle Aufnahmen verdeutlichen perfekt, mit welchem Eifer Puccini sein eigenes Image konstruierte und dabei die Möglichkeiten, die ihm die Fotografie bot, schon früh erahnte.
Bildnachweis:
- Studio Schemboche, Rom. Ritratto multiplo di Giacomo Puccini / Mehrfachporträt von Giacomo Puccini, n. d., Archivio Giacomo Puccini, Torre del Lago
- Giacomo Puccini. Gruppo di persone attorno a un fuoco in Argentina / Gruppe von Personen um ein Lagerfeuer in Argentinien, 1905, Archivio Giacomo Puccini, Torre del Lago © Giacomo Puccini
- Giacomo Puccini, Am Strand von Viareggio, n. d., © Archivio Puccini, Torre del Lago