Am 3. und 4. Oktober zeigt das Teatros del Canal (Sala Negra) die Premiere eines neuen Stücks des Duos Norbert Servos und Jorge Morro, das Georg Büchners Drama Woyzeck in Form von zeitgenössischem Tanz aufgreift. Die Inszenierung im Rahmen der Programmreihe Canal Baila 2024 ist eine Auseinandersetzung mit sozialer Ausgrenzung und Migration.
Das von einem Tänzerduo, bestehend aus Jorge Morro und Silvia Ventura, aufgeführte Stück basiert auf Georg Büchners Drama Woyzeck. Dabei dient die Figur des Woyzeck, eines gesellschaftlichen Außenseiters, als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Themen wie Migration, körperliche Beeinträchtigung und die Suche nach Glück.
Die Handlung wurde in einen aktuellen Kontext, in dem Migration einer der Hauptfaktoren für soziale Ausgrenzung ist, verlegt. Die von Tänzer und Tänzerin verkörperten Migranten sind ebenso wie Woyzeck mittellos, haben keine Zukunftsperspektive und besitzen keinen Platz in der Gesellschaft. Die Bewegungen der Künstler spiegeln dabei Kontrollverlust, Fragmentierung und Entfremdung, unter denen Randgruppen leiden, wider. Diese Metapher in Form körperlicher Störfunktionen ist das Bindeglied zu deren Erfahrungen von Ausgeschlossenheit und Fremdheitsgefühl.
Gleichzeitig geht es um die Suche nach Glück und dessen Unerreichbarkeit in einer Welt, die Menschen am Rande der Gesellschaft kaum Möglichkeiten bietet. Diese Auseinandersetzung mit den sozialen Problemen unserer Zeit erfolgt durch eine ausdrucksstarke Körpersprache, die als Instrument zur Sensibilisierung für diese Probleme dient.
Gestalter:
Veranstaltungsort: Teatros del Canal - Sala Negra
- Choreographie und Regie - Norbert Servos und Jorge Morro
- Tanz - Jorge Morro und Silvia Ventura
- Kostüme und Bühnenbild - DanceLab Berlin
- Beleuchtung - Norbert Servos und Asier Solana
- Musik - Walter Fähndrich, Max Richter und Echo Collective
- Text - Georg Büchner und Federico García Lorca
- Produktion - Centro Coreográfico Canal – Teatros del Canal
- Dauer: ca. 1 Stunde