Mediterrània von Joaquim Sunyer

Anlässlich des 150. Geburtstags von Joaquim Sunyer i de Miró ist das Ölgemälde vom 30. September bis 6. Januar im Thyssen-Bornemisza-Nationalmuseum (Saal 36) zu sehen. Das zwischen 1910 und 1911 entstandene Werk gilt als eines der Gemälde, die den Noucentisme begründeten. eigt das Thyssen-Bornemisza-Nationalmuseum in Saal 36

Das zur Carmen-Thyssen-Sammlung gehörende Gemälde teilt sich den Raum mit Werken von James Ensor, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Franz Marc und Edvard - ein Bereich zum Thema Sprache des Körpers, der Figuren in vereinfachten Formen und unbefangenen Körperhaltungen inmitten der Natur oder in Bohème-geprägten Innenräumen zeigt.

Mit Mediterrània suchte Sunyer nach neuen Möglichkeiten zur Gestaltung der ländlichen Umgebung von Sitges im Rahmen des vom katalanischen Nationalismus ausgehenden Wunsches nach einem Kunststil, der die Zeitlosigkeit des Klassizismus mit der Vorstellung von der katalanischen Landschaft als einem wesentlichen Teil der mediterranen Welt verbindet. Diese idealisierte Betrachtung der Mittelmeerregion, in der die Sichtweisen Cézannes und Gauguins mit einer gewissen arkadischen Naivität verschmelzen, gilt als Beispiel für die neue Doktrin, die der Schriftsteller Eugenio d'Ors als Noucentisme betitelte

Das Gemälde gehörte zu den insgesamt sechzig Werken, die Sunyer 1911 in der Galerie Faianç Català in Barcelona ausstellte. Es verblieb bis 1996 im Besitz des Künstlers bzw. seiner Erben und gehört seitdem zum Bestand der Carmen-Thyssen-Sammlung, die vier weitere Werke des katalanischen Malers umfasst.

Bildnachweis:

Joaquim Sunyer. Mediterrània, 1910-1911. Öl auf Leinwand, 85,5 x 130 cm. Sammlung Carmen Thyssen © Joaquim Sunyer, VEGAP, Madrid, 2024