Das Frühlingsopfer

Am 7. und 8. Juni zeigt das Kulturzentrum Conde Duque die Madrider Premiere der neuen Tanzinszenierung von Tänzer und Choreograph Israel Galván. Mit seiner Kombination aus Flamenco und der Partitur Strawinskys setzt sich der Künstler durch Untergraben und Rekonstruktion der Tradition über die Regeln der Kunstform hinweg.

Israel Galván ist einer der außergewöhnlichsten Tänzer und Choreographen der internationalen Szene. Als Spross einer Tänzerfamilie in Sevilla wurde er von klein auf im klassischen Flamenco unterrichtet. Heute erkundet er weiterhin alle Facetten des Flamenco und überrascht dabei durch deren Neuinszenierung. Inspiriert von den vielfältigstenThemen wie Stierkampf, Fußballkultur und Filmbildern, hat Galván die Sprache des Flamenco neu definiert.

Fasziniert von den Figuren des russischen Tänzers Vaslav Nijinsky kombiniert Galván hier nun Flamenco mit der bekannten Partitur Strawinskys. Zur Begleitmusik der Pianisten Daria van den Bercken und Gerard Bouwhuis nutzt Galván seinen Körper auf der Bühne als Instrument, das vom Rhythmus der Musik Strawinskys regelrecht verzehrt wird. Galván erspürt im rhythmischen Takt der Komposition eine Flamenco-Seele, die er zur Musik von zwei Flügeln als Solo auf die Bühne bringt.

Gleich zu Anfang entführt die Musik das Publikum in ein Ritual, lässt die Energie auf der Bühne umschlagen und erzeugt eine Art Trance. Die Choreographie ist prägnant und ursprünglich. Nach dem rasanten Auftakt folgt die ruhigere Kadenz von Scarlattis Sonate K87 und Frederic Rzewskis postklassischem Winnsboro Cotton Mill Blues. Die beiden Stücke bieten den perfekten Gegenpol zu Strawinskys tellurischer Kraft.

Schließlich lässt Israel Galván die Aufführung mit einer fröhlichen Hommage an seine Heimatstadt, einer Sevillana aus dem 18. Jahrhundert, ausklingen.

Gestalter:

• Künstlerische Leitung und Choreographie: Israel Galván
• Darsteller: Israel Galván (Tanz), Daria van den Bercken, Gerard Bouwhuis (Klavier)
• Musik: Le Sacre du Printemps, Igor Strawinsky
• Arrangement für Klavier zu vier Händen: Sonate K87, von Domenico Scarlatti; Winnsboro Cotton Mill Blues, von Frederic Rzewski, Sevillana aus dem 18. Jahrhundert
• Ton: Pedro León und Félix Vázquez
• Beleuchtung: Benito Jiménez und Valentin Donaire
• Kostüme: Micol Notarianni
• Technische Leitung: Pedro León
• Bühnenleitung: Balbi Parra
• Geschäftsleitung: Rosario Gallardo
• Vertrieb: Rial & Eshelman
• Auftragsproduktion: Galván Company
• Eine Koproduktion von: Théâtre de la Ville – Paris, Sadler’s Wells (London), Mû Lausanne, Théâtre de Nîmes, Scène conventionnée d’intérêt national – art et création – Danse contemporaine, Teatro della Pergola – Fondazione Teatro della Toscana – (Florenz), MA scène nationale – Pays de Montbéliard und Théâtre de Vidy Lausanne
• Mit Unterstützung von: INAEM-Instituto Nacional de las Artes Escénicas y de la Música, La Loterie Romande, Pro Helvetia, Fondation suisse pour la culture du Canton de Vaud, Fondation Leenaards und Flamenco Biënnale Nederland
• Bildnachweis - © Filippo Manzini

Dauer: ca. 70 Minuten

Altersempfehlung: ab 8 Jahren